Gestern war wieder so ein Arbeitstag, der es irgendwie in sich hatte.
Habe erst gestern erfahren, dass wir das Adventfenster ausrichten. Das heißt schön machen, weil ein Teil der Möhringer-Gemeinde herum pilgert und sich jeden Tag ein anderes Fenster anschaut. Es sollte also etwas geboten werden. Schön und gut, die Fenster waren eh schon wegen der Weihnachtsfeiern im Heim geschmückt. Den Saal haben Kollegen und Ehrenamtliche dann mit vereinten Kräften geschmückt. Ich hab unterdessen bei meinen Bewohnern auf Bereich 4 gefragt, wer mich später runter begleiten will. Wusste ja keiner bescheid. Immer toll, so kurzfristig Leute zu begeistern. Die üblichen Verdächtigen wollten mit. Soweit, so gut. Bin also wieder runter, um bei den Vorbereitungen zu helfen. Hab die Liedblätter sortiert und getackert und ein paar andere lästige Kleinigkeiten gemacht.
Danach konnte ich auch schon meine Leute oben einsammeln und runter in den Saal bringen. Vor dem Heim im Hof wurde auch ein schönes Lagerfeuer gemacht. Kuschelig und warm und rauchig! In einigen Zimmern sind meine Bewohner halb erstickt vom Qualm, da man die Rauchmelder ausgeschaltet hatte und deren Fenster noch offen waren. Hat ihnen ja auch keiner was von dem Feuer gesagt. War auch sehr lustig.
Beim Adventsingen im Saal war ich dann genau ein Lied lang dabei und wurde dann von der Personalchefin rausgeholt. Die, vollkommen im Stress, ließ mich wissen, dass wir einen personellen Komplettausfall auf Bereich 3 haben (wo ich noch NIE war!) und dass ich dort aushelfen müsse. Sie käme dann auch noch nach.
Durfte also nach oben hetzen, hab das Abendessen komplett allein ausgerichtet. Die Ersatzfachkraft hatte alle Mühe die Medis für die Bewohner vorzubereiten und wir wussten nicht mal, wer von den Bewohnern das Essen aufs Zimmer bekam und was die bekommen. Man kennt mit der Zeit seine Bewohner und kann daher für jeden alles stressfrei vorbereiten. Auf Bereich 3 war das Chaos perfekt. Bin dann von halb fünf bis um sieben nur am rotieren gewesen, weil alles drunter und drüber ging. Erstaunlicherweise fand ich trotzdem etwas Zeit, zumindest ein paar der Bewohner kennenzulernen, die mir mit Rat zur Seiten standen und allesamt sehr viel Geduld mit uns Ersatzleuten hatten.
Dass sogar die Personalchefin aushelfen musste, war ein echter Knaller. Ist aber gut für mich, wenn sie sieht wie ich arbeite. Meine Vertragsverlängerung steht an. Denke, dass ich gute Pluspunkte gesammelt hab. *hehe*
Das war ein Abend!
Mir taten allerdings meine Bewohner leid, die sich auf mich verlassen haben und dachten, ich bliebe beim Singen etc. bei ihnen und würde sie anschließend auch wieder auf den Bereich hochbringen. Einige sind sehr anhänglich. ♥